Leserkommentar zum Artikel

Neue Zahlungsabwicklung bei eBay.de - Rechtstexte aktualisiert

eBay führt aktuell für seinen deutschen Marktplatz eine neue Zahlungsabwicklung ein. Im Rahmen einer Pilotphase nehmen bereits ausgewählte eBay-Händler teil. Wir haben dies zum Anlass für eine Aktualisierung der eBay-Rechtstexte genommen.

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Drei, zwei, eins - Ab sofort nicht mehr meins!!!

Beitrag von Hexe
05.05.2021, 10:11 Uhr

Ich bin seit 1999 auf Ebay unterwegs. Anfangs nur als Käufer, dann habe das Ganze als Verkaufsplattform für mich entdeckt und es hat sich über die Jahre zu einer Art Hobby entwickelt. Vielleicht erinnern sich Manche noch wie es „vor dem Internet“ war: Bis zu sechs kostenlose kurze Anzeigen in einer ZEITUNG! (bei uns „Sperrmüll“), die man dann in mühevoller Suche nach einem Schnäppchen mit der Lupe durchforstete um dann zu telefonieren. „Sperrmüll“ gibt es übrigens heute noch, allerdings als Online-Plattform (gehört zu QUOKA), ist allerdings auf Regionen in BaWü begrenzt – für Suchen aber trotzdem noch toll …. Da war es eine riesige Erleichterung als das Internet und damit auch Online-Verkaufsforen kamen. Bilder zu machen, einen schönen Text mit vielen Details zu verfassen, das Ganze liebevoll zu verpacken und sich dann zu freuen, wenn positive Rückmeldungen kommen von Leuten die diese Dinge wertschätzen - Das waren noch Zeiten! Schnell hat sich Ebay da als die Seite mit der größten Verkaufsbreite (auch geographisch) herausgehoben. Quoka, (damals noch) Kalaydo & Co. bleiben da leider auf der Strecke, da sie nicht so komfortabel sind – aber auch nicht verwunderlich, Ebay kann ja durch Gebühren investieren anstatt nur von Werbung zu leben. Der Grundgedanke ist jedoch bei allen gleich: Statt Dinge die man nicht mehr braucht ohne nachzudenken zu entsorgen und somit die Müllberge wachsen zu lassen, war es oft so, dass man gerade mit diesem "Müll" Andere total glücklich gemacht hat. Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Wiederverwertung, haben sich über die Jahre vrmtl. auch die gemeinnützigen Einrichtungen gefreut die am Ende des Jahres immer mind. die Hälfte des Verkaufserlöses gespendet bekamen ... ich sage absichtlich Erlös und nicht "Einnahmen", denn das Geld ist meist gleich wieder in einen Kauf bei Ebay geflossen, wenn man beim Stöbern mal wieder etwas entdeckt hat, was man schon immer haben wollte und unbedingte brauchte. So habe ich mein Kristall, Silber und Porzellan welches ich mir in jungen Jahren nur in kleiner Stückzahl leisten konnte und das im Handel nicht mehr erhältlich war nach 30 Jahren aufgestockt. Nach dem Tod der Großeltern, haben wir nicht wie die Nachbarn Container geholt und das Haus "entmüllt", sondern nach einem Hausflohmarkt bis auf einen 70er Jahre Schlafzimmer - und Wohnzimmerschrank ALLES über Ebay und Kleinanzeigen verkauft. In einem Jahr haben wir uns verabschieden können und Teile mit den zugehörigen Erinnerungsstories versehen in ganz Europa verkauft. Leider hat sich bereits damals eine erste negative Entwicklung bei Ebay abgezeichnet: 1. Negative Bewertungen bei Spaßkäufern waren plötzlich nicht mehr möglich. Für mich nicht nachvollziehbar, da manche Leute das scheinbar als Hobby betreiben, ohne dass seitens Ebay etwas unternommen wird oder man andere Verkäufer warnen kann. Man selbst ist aber im Gegenzug allen möglichen Vorwürfen ausgesetzt: Der Käufer möchte den günstigsten Versand, dann kommt angeblich Ware nicht an und er will sein Geld zurück oder bewertet negativ ... ein NO GO! Ebay bekommt sein Geld von mir für den Verkauf, also sollten sie hinter mir stehen! Ich muss tagelang warten bis ein Fall geschlossen wird, weil jemand nicht antwortet und dann liegt die Gebühr eines nicht verkauften Artikels (die natürlich sofort berechnet wird, auch bei fake Käufen) als "Gutschrift" bereit; d. h. Ebay kann mit diesem Geld arbeiten bis ich wieder etwas verkaufe. 2. Gerade bei Möbeln etc. war es natürlich oft so, dass potentielle Käufer die Sachen ansehen wollten oder Kleidung anprobieren bevor sie kaufen. Bei EBAY nicht möglich, denn weder eine Telefonnummer noch eine Adresse kann ich mitteilen, ohne dass Ebay mir einen "außer Haus" Verkauf unterstellt und sofort Provision kassiert! Würden Sie den Schriftverkehr, den sie ja offensichtlich mitlesen, richtig lesen, wären die Hintergründe klar. (dürfen die das überhaupt, habe ich in den AGB nie nachgeschaut?) Auch ist es eine Frechheit den Verkauf zu unterstellen, wenn der Artikel ja weiterhin angeboten wird. Klar, es gibt immer wieder schwarze Schafe, aber ich habe es nicht nötig, wegen ein paar Cent Provision an Ebay vorbeizuarbeiten. Aber alleine dieses Misstrauen und diese Unterstellung fand ich schon frech - zumal sie ja über Jahre nie etwas zu beanstanden hatten und es sich einfach bei einigen Dingen aus der Situation heraus nicht anders machen ließ ... wer kauft schon gerne die Katze im Sack!? Als dann das Thema "Provision auf Versandkosten" aufkam, habe ich alle Artikel mit "Nur Abholung" angeboten und im Text oder der Überschrift "Versand kein Problem" geschrieben. Man hat so zwar vielleicht nicht alle potentiellen Käufer erreicht und musste Fragen wie "Versenden Sie wirklich nicht?" beantworten, aber das war noch ein geringes Übel. Viel schlimmer war für mich, die Änderung der Portokosten / Maße- für die kann Ebay zwar nichts, aber es beeinflusst Verkäufe doch ungemein. Viele Sachen konnten problemlos als Bücher und Warensendung versendet werden. Als Leseratte war das für alle Beteiligten immer von Vorteil, dass diejenigen die noch das Buch aus Papier bevorzugen. Dies konnte günstig mehrfach weiterverkauft werden. Bei 15 cm Höhe kein Problem, auch im offenen Umschlag! Und nun? 5 cm Höhe, da ist schon manches Taschenbuch zu dick und für eine relative Neuerscheinung gebraucht wegen des Portos meist nicht mehr rentabel - da kann man auch neu kaufen... oder 10 cm Höhe für ein Päckchen ... die meisten Dinge enden nun zwangsläufig als Paketversand und sind damit nicht mehr interessant - wer zahlt schon mehr Porto als für den Artikel selbst? Also gibt es nur zwei Optionen: Preis runter oder wegwerfen! Die Verkäufer verstehen es nicht, dass die Portokosten nicht in der Hand des Verkäufers liegen und ich habe noch nie etwas daran verdient, obwohl ich Blister-Folie, Etiketten und "Zerbrechlich"-Aufkleber verwende. Klar, mein Problem, könnte ich dem Käufer zuschlagen, ebenso wie die Kosten für Zeit und Sprit zur Post! Aber dann wird es erst recht uninteressant! Das Argument "der Versand ist aber wenigstens versichert" ist in diesem Zusammenhang ebenfalls nichts wert, denn wer mal einen Schaden hatte, der taucht in eine Welt der Ausreden und Argumente ein, die mit logischem Menschenverstand nichts mehr gemein haben - mal genau in die AGB schauen lohnt, dann weiß man, dass man nichts versenden darf was kaputt gehen kann und dass man möglichst mehrere gepolsterte Umverpackungen verwenden muss um überhaupt eine Chance auf Ersatz zu haben (Macht dann das Porto gleich nochmal teurer). Ist die Verpackung dann nicht kaputt, aber der Inhalt, dann wurde der wohl schon so eingepackt und versendet .... ohne Worte! Und nun, nachdem man sich mehr oder weniger mit all diesen unschönen Umständen arrangiert hat, zaubert Ebay die neueste Idee aus dem Hut! Wenn ich das so zwischen den Zeilen lese und bei steigendem Wutfaktor versuche zu verstehen, kommt unter dem Strich folgendes raus: Vorteil für EBAY: - Ebay verwaltet MEIN Geld und wirtschaftet bis zu vier Tage damit - Ebay zieht Gebühren ein, deren Rechtmäßigkeit äußerst fraglich ist (Portoprovision? Bekommt das der Versanddienstleister, weiß er das überhaupt?) - Ebay lässt sich doppelt entlohnen, indem es nun die 0,35 € Pauschale zzgl. zu der 10 oder 11% Provision für die Bereitstellung der Plattform nimmt Nachteil für EBAY: NEGATIV!!! Vorteil für mich: NEGATIV!!!! - Weder macht Ebay Fotos, schreibt die Verkaufstexte, stellt die Angebote ein, kommuniziert mit Käufern oder bringt die gepackten Pakete zur Post - Sollte es zu Zahlungsproblemen, Beschädigungen, Verlust etc. kommen, schickt Ebay standardisierte Mails und setzt Fristen. Der Rest bleibt weiterhin an mir hängen … Nachteil für mich: - Ich trete in Vorkasse und hoffe, dass ich finanziell bekomme was ich möchte, worüber ich mich dann womöglich noch freuen darf, wenn ich durch Verpackung etc. nicht drauflege - Ich habe keinerlei Kontrolle über meine eigenen Verkaufsaktivitäten und bin komplett von Ebay abhängig und deren Wohlwollen abhängig, da ja schon seit längerem gilt "im Zweifel für den Käufer" - Da ich die gleichen Artikel bei Ebay und Ebay-Kleinanzeigen anbiete, kann es mir passieren, dass ich etwas lösche, weil es über Kleinanzeigen verkauft wurde und Ebay mir trotzdem die Gebühren berechnet - sie wollen die alleinige Verkaufshoheit, also kann ich nichts auf mehreren Plattformen anbieten Fazit: Es waren 22 schöne Jahre bei Ebay, die mir – bis auf wenige Ausnahmen – sehr viel Spaß und Freude bereitet haben. Ich musste lächeln als ich bei einem anderen Kommentar von den „Magnet-Sternchen“ gelesen habe (davon hängen auch noch drei im Büro vor mir) – damals war es Geben und Nehmen von beiden Seiten, und das war schön und gut! Neben der Freude die man Anderen bereiten konnte, weil sie etwas bekamen, was sie schon lange suchten, war mir der Aspekt der „Müllvermeidung“ sehr wichtig und die Spenden die dadurch möglich waren, waren das Sahnehäubchen. Zudem war gerade während der letzten 12 Monate Ebay für viele die einzige Möglichkeit an Ersatzteile etc. zu kommen und Ebay hat sicher mehr als genug in dieser Zeit verdient! Aber wie es immer ist: Wenn der Rubel rollt, kann manch einer den Hals nicht voll genug bekommen. Kurz gesagt: Ein rundum gutes Gefühl! Das einzige Gefühl was die Neuerung in mir hervorruft sind Bauchschmerzen. Deshalb werde ich meine Ebay-Tätigkeit zum Ende des Monats einstellen und es freut mich zu lesen, dass ich nicht alleine mit meinem Unmut dastehe. Bleibt zu hoffen, dass es auch wirklich Alle durchziehen was sie hier im ersten Frust schreiben. Ich werde mich jetzt auf Ebay-Kleinanzeigen konzentrieren; leider haben viele Käufer immer noch Vorbehalte und Ängste dort zu kaufen, weil sie meinen bei Ebay wäre es „sicher“. Dazu kann ich nur sagen, wer betrügen will tut das egal wo und Garantien hat man nie. Ich habe nie einen Unterschied zwischen Ebay und Kleinanzeigen Verkäufen gemacht – Bilder, Beschreibung, Kommunikation, Versandkosten, Verpackung … alles war identisch … nur der Artikelpreis war günstiger ;-) Und da es bei Kleinanzeigen inzwischen auch die „Zufriedenheits-Smileys“ gibt, hoffe ich dort einen Großteil von Gegenständen die ausgedient haben vor der Tonne zu retten. Bleibt zu hoffen, dass Ebay – zu dem Ebay-Kleinanzeigen ja auch gehört – nicht auf die Idee kommt, da auch noch die gierige Hand aufzuhalten. Aber selbst dann bleiben immer noch andere Seiten, die jetzt und hier vielleicht ihre große Chance haben, ich wünsche es ihnen in dem gleichen Maße wie ich Ebay wünsche, dass es die Folgen der Neuerung deutlich zu spüren bekommt :-) Ebay sage ich zum Abschied: „Oft büßt das Gute ein, wer Besseres sucht.“ Und allen, die meinen Ausführungen bis zum Ende gefolgt sind „Danke, dass ich meine Wut hier abladen konnte!“

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  • Verstoß gegen Art. 5 Abs. 1 c DSGVO von Wolfgang, 20.05.2025, 22:58 Uhr

    Das Ebay mit dem Original-Scan auch Daten z. B. zur Körpergröße und Augenfarbe (bei Personalausweis-Prüfung) oder auch Führerscheinklassen und Datum (bei Führerschein-Prüfung) erhält und vermutlich auch speischert und an Dritte (wen?) weitergibt verstößt mit Sicherheit gegen Art. 5 Abs. 1 c DSGVO... » Weiterlesen

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    Es hat mich jedes Mal viel Geld gekostet und ich überlege wie man das rückgängig machen kann oder zumindest für die Zukunft solche Fälle verhindert. Sammelklage, wo melden ?? Ich bin dabei!!

  • Ich bin mit ebay fertig von Karim, 15.05.2025, 02:14 Uhr

    Seit 2004 bei ebay. Das waren Zeiten. Das kaufen und verkaufen machte Spaß. Ich habe 2 Artikel verkauft. Sehr Gut beschreibt und super schnell verschikt. Der erste Käufer ist unzufrieden, meckert über alles und will zurückgeben. Ich als Verkäufer soll auf die Versandkosten sitzen bleiben. Ebay rät... » Weiterlesen

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