Urheberrechtliche Einordnung der aktuellen Madonna-Single, die sich Samples der Kultband Abba bedient
Der Beitrag zeigt den aktuellen Meinungsstand bezüglich des Problems auf, ob ein "Sample" im urheberrechtlichen Sinne schutzwürdig ist.
Akkordfolgen aktueller Chart-Hits
Beitrag von Markus Galla
31.07.2012, 11:06 Uhr
Danke für den informativen Artikel. Eine Sache würde mich als Ergänzung dennoch interessieren:
Das Transkribieren von Pop-Songs scheitert meistens an den hohen Lizenzgebühren der Musikverlage. So ist es z. B. kaum möglich, für Musikschüler aktuelle Titel gemäß ihrem spielerischen Können zu transkribieren.
Wie sieht es denn mit dem Transkribieren der harmonischen Struktur aktueller Songs aus? Darf ich das Akkord-Schema eines Pop-Songs transkribieren (z. B. mit Akkordsymbolen) und frei von Lizenzen veröffentlichen? Ist hier schon die Schöpfungshöhe erreicht? Ich denke hier z. B. an die vielen Songs mit gleicher Akkordfolge (z. B. Twist & Shout/La Bamba oder die Songs, die auf den bekannten Kadenzen vieler klassischer Werke beruhen). Dies würde doch eigentlich schon ausschließen, dass es so etwas wie Schöpfungshöhe für eine Kadenz gibt, oder sehe ich das falsch?
Ein ähnliches Problem stellt sich beim Transkribieren von Licks oder Riffs. Viele Songs werden gerade anhand dieser Trademark-Licks oder Riffs erkannt (z. B. Smoke on the water, Layla usw.). Nun wird im Internet immer wieder diskutiert, ob z. B. das Abdrucken von Tabs dieser Licks und Riffs (nicht von ganzen Soli, denn da dürfte die Schöpfungshöhe ohne Frage erreicht sein) erlaubt sei oder nicht. Einige berufen sich auf das Zitatrecht, andere widersprechen und sagen, dass ein Tabulatur einen instruktiven Charakter hätte und deshalb deren Abdruck lizenzpflichtig sei. Dem entgegen zu halten wäre wieder, dass ursprünglich die Tabulatur z. B. noch zu Bachs Zeiten die übliche Notation für die Laute und andere Saiteninstrumente war (entgegen der Notation in der heutigen Notenschrift) und sich von der Standard-Notation kaum unterscheidet (für den Kundigen, der sie lesen kann, hat sie auch instruktiven Charakter). Wo ist hier die Grenze zu ziehen? Ich finde das extrem schwierig und finde es vollkommen unbefriedigend, dass es keine absolute Rechtssicherheit diesbezüglich gibt.
Weitere Kommentare zu diesem Artikel | Alle 2 Kommentare vollständig anzeigen
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sampling von qwert, 23.10.2011, 08:55 Uhr
der beitrag war sehr aufschlussreich, mir stellt sich jedoch noch eine frage, wenn man mit seiner musik(mit sampling) kein geld verdient, also sie zb umsonst ins internet stellt, kann man trotzdem zb eine geldstrafe bekommen?
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Frage zu der Verwendung von Samples von Ken, 22.02.2010, 16:30 Uhr
Ist es erlaubt, gesprochener Text aus einer TV-Sendung (beispiel: Gesprochener Text von Dieter Bohlen oder Kandidaten bei DSDS/RTL) als Sample in seiner Produktion zu verwenden. Oder ist allein durch die Aufnahme der TV-Redaktion das Gesproche rechtlich geschützt.
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