Brauchen wir PayPal? Über Sinn und Unsinn des Online-Bezahlsystems
PayPal ist in aller Munde. Nach einer von Fittkau & Maaß Consulting durchgeführten W3B-Studie aus dem Jahre 2010 bevorzugen 79,3 Prozent der Befragten PayPal als Zahlungsmittel. Dieser Bekanntheitsgrad, aber auch Schwierigkeiten, die Mandanten der IT-Recht Kanzlei in der letzten Zeit mit PayPal hatten (einem unserer Mandanten wurde erst kürzlich sein PayPal-Konto mit 75.000,00 € eingefroren!!!), lädt dazu ein, über Sinn und Unsinn des Zahlungssystems PayPal einmal genauer nachzudenken.
Anmerkungen zu PayPal
Beitrag von Burkard Schmude
02.12.2010, 09:25 Uhr
2. Dezember 2010 Sehr geehrte Damen und Herren, Danke für die detaillierte und aus meiner Sicht absolut zutreffende Beschreibungen der aktuellen und der historischen Situation. Ich bin seit nunmehr 10 Jahren ebay-Verkäufer. Was waren das da noch für Zeiten! Es gab die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zwischen den Mitgliedern ohne die jetzt bekannten Einschränkungen durch ebay. Es kam zu durchaus fruchtbarem Informationsaustausch. Und es gab vor allem die Möglichkeit, andere Mitglieder rasch und wirksam vor Betrügern zu warnen, auf die man gelegentlich bei Stöbern in den Angeboten stieß.
Heute ist es ja so, daß man als Käufer meist noch nicht einmal die Mail-Adresse des Verkäufers mitgeteilt bekommt. Der gesamte Kontakt soll nach Vorstellung von ebay ausschließlich über deren Server-System laufen... Und wohl alles nur aus der Angst heraus, ein Kauf könnte an ebay vorbei durchgeführt werden.
Als ehemaliger Einzelhändler hatte ich Verträge mit den großen Kreditkarten-Banken. So hatte ich nie die im Beitrag beschriebenen Probleme beim Zahlungsverkehr mit dem europäischen und weltweiten Handel. Natürlich ist die Zahlung mit KK eine Vertrauensache - aber sie funktioniert doch auch, wenn beide Seiten verantwortlich und vorsichtig mit den Daten umgehen! Ich erlebte in 7 Jahren ganze zwei Betrugsversuche mit KK, die ich selbst durch Wachsamkeit aufdeckte. Und dies bei ca. 10.000 verkauften Artikeln.
Ebay hat in den letzten Jahren nach und nach die Verkaufsmöglichkeiten für Händler stark eingeschränkt. Für Verkäufe in Länder wie USA, Kanada, Australien, England, Frankreich etc. wurde nach und nach die PayPal-Akzeptanzpflicht für deutsche Verkäufer eingeführt. Das hat z.B. meinen Markt weitgehend zerstört, da ich wertmäßig überwiegend weltweit verkauft habe. Die teureren, hochwertigen Waren wurden bei mir eher vom Ausland als vom Inland gekauft.
In lezter Konsequenz bin ich als gewerblicher Händler ausgestiegen und nutze ebay nur noch gelegentlich privat. So fühle ich mich durchaus durch ebay um einen Teil der Früchte meiner jahrelangen, kundenorientierten Arbeit gebracht. Und soweit ich das im Web verfolgen konnte, haben wohl sehr viele, kleine ebay-Händler das genauso gesehen und gemacht.
Für einen Neueinsteiger bei ebay, der von Anfang an PayPal akzeptieren muß, halte ich ebay nicht mehr für zeitgemäß bzw. sinnvoll. Denn vor allem beim Verkauf von kleinpreisigen Artikeln sind die Gebühren für PayPal kaum in die Preise einzurechnen. Da stehen Aufwand und Ertrag in keinem sinnvollen Verhältnis mehr. Da bleiben nur noch zwei, die daran verdienen: ebay und der Versanddienstleister.
Andererseits weiß ebay natürlich, daß das Wort ebay zum Synonym für Internet-Auktionen geworden ist. Andere Anbieter haben hier den immensen Nachteil, daß sie zu unbekannt sind, um ausreichend viele Interessenten auf ihre Seiten zu locken. So ist es wirklich schwierig, außerhalb von ebay einen Web-Anbieter zu finden, der z.B. für das klassische Flohmarkt-Segment ausreichend Kaufinteressenten anlocken könnte.
Mit freundlichen Grüßen B. Schmude
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