Brauchen wir PayPal? Über Sinn und Unsinn des Online-Bezahlsystems
PayPal ist in aller Munde. Nach einer von Fittkau & Maaß Consulting durchgeführten W3B-Studie aus dem Jahre 2010 bevorzugen 79,3 Prozent der Befragten PayPal als Zahlungsmittel. Dieser Bekanntheitsgrad, aber auch Schwierigkeiten, die Mandanten der IT-Recht Kanzlei in der letzten Zeit mit PayPal hatten (einem unserer Mandanten wurde erst kürzlich sein PayPal-Konto mit 75.000,00 € eingefroren!!!), lädt dazu ein, über Sinn und Unsinn des Zahlungssystems PayPal einmal genauer nachzudenken.
Was viele nicht wissen: PAYPAL Gutschriften sind inverse Lastschriften
Beitrag von Markus
23.12.2009, 22:00 Uhr
Kurz: PAYPAL nützt als Einzigste Bank idas inverse Lastschriftverfahren und kann die somit als Gutschrift angewiesenen Zahlungen noch nach Jahren zurückbuchen, was bei Überweisungen nicht geht.
Banken und das Lastschriftverfahren Teil 1 Zum Lastschriftverfahren kann sich jeder Endverbraucher anmelden. Der Lastschriftgeber hingegen können nur zertifizierte Firmen und Banken sein, welche also berechtigt sind, über Lastschrift von Kunden auf deren Konten Geld abzubuchen. --- Das normale Lastschriftverfahren Beim Kunden wird ein Betrag in Rechnung gestellt und von seinem Konto-Guthaben in Abzug gebracht. Endverbraucher haben gesetzlich eine Widerspruchsfrist von 6 Wochen, in der sie der Lastschrift widersprechen können. Der Kunde hat für eine ausreichende Deckung seines kontostandes zu sorgen. Das ist alles bekannt und kennt sogut wie jeder. -- Inverse oder Negative Lastschriften Das scheint sogar Bank-Instituten unbekannt zu sein. Diese Art Lastschrift wirkt sich beim Kunden nicht durch eine Abbuchung (also abgezogener Betrag von seinemKonto-Guthaben) aus, sondern wie eine Überweisung, als hätte jemand diesem Kunden einen Geldbetrag (positiv) überwiesen. Überweisungen bestehen eigendlich immer aus positiven Gutschriften auf das Konto-Guthaben. -- Nur Bankinstitute selber können inverse Lastschriften vergeben und ausführen. Der Haken: Auch bei inversen Lastschriften (die oberflächlich wie eine Überweisung aussieht), kann der Lastschriftnehmer selbst binnen 6 Wochen dieser widersprechen, was ein Abzug des überwiesenem Guthabens entspricht.
Banken + Lastschriftverfahren, inverse Lastschriften Teil 2
Doch welche Bank verwendet inverse Lastschriften? da gab es weltweit keine, weil eben unübliche und fast kriminelle Methode. Es hat seinen grund, warum der Gesetzgeber bei Überweisungen keine Widerspruchsfrist zum Widerruf zugelassen hat, wie beim Lastschriftverfahren. Geldinstitute, die sich Sonderrechte fast illegal verschaffen wollen, übergehen diese Gesetze und führen Überweisungen als inverse Lastschriften durch. Dies ermöglicht es ihnen, angewiesene Guthaben auf Kundenkonten binnen 6 Wochen und länger widersprechen zu können. Banken sind angewiesen, die Art der Zahlungstransaktion auf dem Kontoauszug des Kunden anzuzeigen. So steht bei einer Überweisung Überweisung, bei Geldautomaten-Abhebungen GA und bei Lastschriften eben Lastschrift. PAYPAL Paypal ist eine Bank und Tochtergesellschaft von ebay. Paypal benützt das inverse Lastschrift Verfahren zur Anweisung von Gutschriften. ebay-Käufer überweisen Geld nach dem Kauf an Paypal, der es dann an das Girokonto des Verkäufers als utschrift weiterleitet. Aber eben nicht als Überweisung, sondern als Lastschrift. Da Paypal eine Bank ist, können sie durch Änderung der internen Bank-Transaktions-Codes locker eine Widerspruchsfrist von Jahren für sich selber einstellen. Wenn also ein Kunde wegen fehlerhafter Lieferung nach 5 Wochen reklamiert bei Paypal/ebay, kann Paypal das Geld einfach wieder vom Verkäuferkonto zurück buchen. Das geht keinesfalls bei Überweisungen, bei inversen Lastschriften schon.
Banken und das Lastschriftverfahren Teil 3
Somit bedient sich PAYPAL eigendlich illegaler Methoden. Das Internet ist voll von Beschwerden in Forenbeiträgen über PAYPAL und deren fast kriminelle Machenschaften. Die PAYPAL-Methode entspricht einer Bar-Nachnahme-Lieferung, indem der Postbote das Nachnahme-Paket beim Empfänger abstellt und erst nach 6 Wochen wiederkommt und den Nachnahme-Betrag fordert. Inzwischen kann der Kudne die Ware benützen, weiterverkaufen oder gar den leeren Karton wieder zurück schicken, ohne dass der Zahlungsmethode des Verkäufers und seiner Rechte entsprochen wurde. Nachnahme bedeutet: Geld gegen Ware bei Auslieferung. Paypal unterschreitet dieses Grundprinzip. -- Aus allein diesen Gründen kann ich nur dringends abraten von der Verwendung der Zahlmethode PAYPAL. -- Was tun als PAYPAL-Kunde? 1) Räumen Sie regelmässig Ihr Giro-Konto leer. Wo nichts ist, kann nichts geholt werden, wie bei einer geplatzten Lastschrift. 2) Informieren Sie ihre Bank darüber, dass Lastschriften von Paypal in normaler Form ohne Ihre explizite Zustimmung nicht auf Ihrem Konto angewendet werden sollen. Somit entgehen Sie dem Ärger mit Ihrer Bank, wenn häufig Lastschriften platzen. 3) Dagegen kann PAYPAL nichts tun, auch nicht rechtlich. 4) PAYPAL kann höchstens Ihren PAYPAL-Account kündigen.
Während PAYPAL mit Kundensicherheit wirbt, fallen viele Verkäufer darauf rein und wissen nicht, dass PAYPAL illegal operiert. ENDE
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