Mal wieder: „Made in Germany“
Die Werbung mit geografischen Herkunftsangaben wie „Deutsches Produkt“ oder „Made in Germany“ ist beliebt, weil geeignet, den Verbraucher von der besonderen Qualität der beworbenen Produkte zu überzeugen und dadurch einen zusätzlichen Kaufanreiz zu schaffen.
Made in Germany
Beitrag von IT-Recht Kanzlei
03.09.2010, 19:00 Uhr
Eine Auslandsbeteiligung von 25% bei Produkten "made in Germany" sieht auf den ersten Blick natürlich nach viel aus, gerade bei komplexen technischen Produkten kann ein Viertel jedoch auch ein relativ geringer Anteil sein.
Beispiel: Wer eine Axt "made in Germany" kauft, kann durchaus erwarten, dass sowohl Stiel als auch Kopf aus deutscher Produktion stammen und beide auch in Deutschland zusammengefügt wurden.
Gegenbeispiel: Wer ein komplexes Werkzeug (etwa eine Kettensäge) "made in Germany" kauft, kann gerade nicht erwarten, dass alle Kabel, Litzen, Stecksicherungen, Schläuche, Schrauben, Nieten, Plastikschalen und ähnliche Teile auch tatsächlich in Deutschland hergestellt worden sind. Das wäre einerseits unnötig teuer, andererseits sind bestimmte hochqualitative Teile oftmals gar nicht bei deutschen Zulieferern erhältlich. Wenn aber ein solches Werkzeug ganz überwiegend aus "deutschen" Teilen besteht, die essentiellen Teile (bei der Kettensäge z.B. Antrieb, Sicherungssystem, Schwert und Sägekette)in Deutschland gefertigt wurden und sensible Arbeitsschritte wie Endmontage und Qualitätskontrolle auch hier in Deutschland vorgenommen wurden, dann kann es durchaus das Prädikat "made in Germany" verdient haben.
Die Zahl "25%" stammt übrigens nur aus diesem einzelnen Urteil, der genaue Anteil muss stets im Einzelfall entschieden werden.
Weitere Kommentare zu diesem Artikel
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Auslandsbeteiligung bei made in Germany von Olaf Racke, 27.08.2010, 09:33 Uhr
Große Augen machte ich, als ich in Ihrem interessanten Artikel las, dass die Herkunftsbezeichnung "made in Germany" eine Auslandsbeteiligung von immerhin 25%!!! möglich ist! Würde ich als Verbraucher nicht erwarten. Dachte, dass das was drauf steht, auch drin ist.
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