OLG Düsseldorf entscheidet: Bieter haben Anspruch auf Bekanntmachung aller Kriterien

OLG Düsseldorf entscheidet: Bieter haben Anspruch auf Bekanntmachung aller Kriterien

Viele Behörden gebenihre Kriterien erst kurz vor Ablauf oder erst nach Erhalt der Angebote bekannt. Auch wird die Bewertungsmatrix nicht zur Verfügung gestellt. Dies rügte ein Bieter mit Hinweis auf § 9a VOL/A und Art. 53 Abs. 2 der Richtlinie 2004/18 EG und leitete ein Nachprüfungsverfahren ein.

Inhaltsverzeichnis

LegalScan Pro – Ihr Warnsystem für produktspezifische Rechtspflichten

Mit Erfolg!

Das OLG Düsseldorf (Beschluss vom 23.Januar 2008 –Verg 31/07) entschied so wie es kommen musste:

Die nachträgliche Erstellung einer Wertungsmatrix, die eine Zuordnung und Gewichtung von Unterkriterien enthält, verstößt gegen das Transparenzgebot. Den Bietern ist daher Gelegenheit zu geben, ihre Angebote an dieKriterien, Bewertungen und Gewichtungen der Behörde anzupassen.

Tipp

Will die ausschreibende Behörde keine Rüge einfangen, sollte sie nicht nur die Leistungsbeschreibung umfassend und sorgfältig gestalten. Vielmehr sollte sie auch die Gewichtung der als Zuschlagskriterien bezeichneten Leistungsanforderungen und die Bewertung rechtzeitig bekannt geben.

Stellt sich im Vergabeverfahren heraus, dass der Zuschlag aufgrund von Kriterien erfolgen soll, die den Bietern nicht vorab bekannt gemacht wurden, kann der Bieter dies rügen.

Tipp: Fragen zum Beitrag? Diskutieren Sie hierzu gerne mit uns in der Unternehmergruppe der IT-Recht Kanzlei auf Facebook .

Bildquelle:
Gerd Altmann / PIXELIO

Link kopieren

Als PDF exportieren

Drucken

|

Per E-Mail verschicken

Zum Facebook-Account der Kanzlei

Zum Instagram-Account der Kanzlei

0 Kommentare

Beiträge zum Thema

Vergaberecht: Die Bewertung des Preises mit 90% ist vergaberechtswidrig
(15.05.2013, 16:44 Uhr)
Vergaberecht: Die Bewertung des Preises mit 90% ist vergaberechtswidrig
Vergaberecht: Relativ großer Beurteilungsspielraum der Vergabestelle bei der Bewertung von Angeboten
(18.01.2010, 18:28 Uhr)
Vergaberecht: Relativ großer Beurteilungsspielraum der Vergabestelle bei der Bewertung von Angeboten
Die Lianakis-Entscheidung des EuGH: Vergaberechtsschlupflöcher werden weniger
(31.10.2008, 16:18 Uhr)
Die Lianakis-Entscheidung des EuGH: Vergaberechtsschlupflöcher werden weniger
Vergaberecht: Ermessenspielraum des Beschaffers bei Forderungen an die Qualität der Leistung
(11.07.2008, 18:52 Uhr)
Vergaberecht: Ermessenspielraum des Beschaffers bei Forderungen an die Qualität der Leistung
Vergaberecht: Rabatte auf Loskombinationen nicht zulässig
(10.07.2008, 16:32 Uhr)
Vergaberecht: Rabatte auf Loskombinationen nicht zulässig
EuGH: Eine Kopplung der Vergabe öffentlicher Aufträge an Einhaltung des Tariflohn ist unzulässig!
(09.04.2008, 11:26 Uhr)
EuGH: Eine Kopplung der Vergabe öffentlicher Aufträge an Einhaltung des Tariflohn ist unzulässig!
Kommentar
verfassen
Ihre Meinung zu unserem Beitrag.
* mit Sternchen gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

Vielen Dank für Ihren Kommentar

Wir werden diesen nach einer kurzen Prüfung
so schnell wie möglich freigeben.

Ihre IT-Recht Kanzlei
Vielen Dank!

Ihr Kommentar konnte nicht gespeichert werden!

Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.

Ihre IT-Recht Kanzlei
Vielen Dank!

Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie uns:
IT-Recht Kanzlei
Kanzlei Keller-Stoltenhoff, Keller
Alter Messeplatz 2
Tel.: +49 (0)89 / 130 1433-0
Fax: +49 (0)89 / 130 1433-60
E-Mail: info@it-recht-kanzlei.de
© 2004-2024 · IT-Recht Kanzlei