Irreführende Werbung mit Fahrsimulator
Urteil vom LG Nürnberg-Fürth
Entscheidungsdatum: 01.02.2007
Aktenzeichen: 1 HK O 7432/06
Leitsätze
Das Werben einer Fahrschule mit dem Hinweis "Simulatorausbildung ... – Führerscheinkosten runter – Fahrsicherheit rauf" ist wettbewerbswidrig, wenn keine empirischen Erfahrungen im Sinne gesicherter Daten vorliegen, die diese Aussage belegen.
Tenor
I. Der Beklagte wird verurteilt,
a) an den Kläger EUR 4.000,00 nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der EZB gemäß §§ 247, 288 Abs. 1 BGB seit 07.065.2006 zu bezahlen,
b) der Beklagte wird verurteilt, unter Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu 250.000,00 EUR oder Ordnungshaft bis zu 6 Monaten – Ordnungshaft auch für den Fall, dass das Ordnungsgeld nicht beigetrieben werden kann – wegen jeder Zuwiderhandlung
es zu unterlassen,
im Wettbewerb handelnd in Zeitungsanzeigen oder sonst werblich damit zu werben, dass die Ausbildungskosten für einen Führerschein durch das intensive Üben an einem Simulator reduziert werden, es sei denn, es gibt empirische Erfahrungen i.S. von gesicherten Daten, die dies belegen, insbesondere wenn dies mit Werbeschildern geschieht mit dem Hinweis "Simulatorausbildung ... – Führerscheinkosten runter – Fahrsicherheit rauf".
II. Der Beklagte trägt die Kosten des Rechtsstreits.
III. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.
Beschluss:
Der Streitwert wird auf
8.000,00 EUR
festgesetzt.
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