Leserkommentar zum Artikel

Brauchen wir PayPal? Über Sinn und Unsinn des Online-Bezahlsystems

PayPal ist in aller Munde. Nach einer von Fittkau & Maaß Consulting durchgeführten W3B-Studie aus dem Jahre 2010 bevorzugen 79,3 Prozent der Befragten PayPal als Zahlungsmittel. Dieser Bekanntheitsgrad, aber auch Schwierigkeiten, die Mandanten der IT-Recht Kanzlei in der letzten Zeit mit PayPal hatten (einem unserer Mandanten wurde erst kürzlich sein PayPal-Konto mit 75.000,00 € eingefroren!!!), lädt dazu ein, über Sinn und Unsinn des Zahlungssystems PayPal einmal genauer nachzudenken.

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Fragwürdiges Verhalten von PayPal das Im Ergebnis einen Betrüger begünstigt.

Beitrag von Thorsten Gall
23.12.2023, 15:18 Uhr

Ich habe etwas im untersten dreistelligen Bereich auf Kleinanzeigen per PayPal-Geld-Freund gekauft und bezahlt, der Verkäufer hat nichts geliefert. Kurze Zeit, nach dem ich bezahlt hatte, kam von Kleinanzeigen eine "allgemeine" Warnhinweis-Email, daß man besser keine Transaktionen mit diesem Verkäufer abschließen sollte. - Für mich nun leider etwas zu spät - Wie gesagt, es wurde dann ja auch tatsächlich nichts geliefert vom Verkäufer. Tja, "Geld-Freund" = kein offizieller Käuferschutz, also habe ich mir mein Geld unkompliziert per Lastschriftrückgabe meiner Bank zurückgeholt. Daraufhin ist dann Paypal an mich per Mail herangetreten und wollte wissen und wollte wissen, wieso ich das gemacht habe, Angaben "zum Fall" haben, damit sie es nachvollziehen können. Da das starre Eingabesystem von Paypal schon bereits im Vorfeld, per der internen Menüführung, in offenbar ganz grundsätzlicher Weise, einen Freitext der mir ermöglicht hätte, das "Problem mit dem betrügerischen Verkäufer", klar und vernünftig darzustellen, verhindert und einen stattdessen bei einer getätigten Geld-Freund-Zahlung sämtlichen "Schadensersatz" verweigert, habe ich als einzig verbleibende Möglichkeit, den allgemeinen Chat-Bot von PayPal genutzt, um alles zu erklären. So schrieb ich z.B. sinngemäß, das unabhängig der (von mir gewählten) Bezahlungsform, ein Betrug immer noch ein Betrug bleibt und das der Verkäufer seinen Teil des Vertrag, es der sich aus der Annahme seines Angebots durch meine Bezahlung, verbindlich in Form der nunmehr erwarteten Lieferung des Artikels, ergeben hat, nicht erfüllt wurde. Ich wies darauf hin, daß ich bei der Polizei eine entsprechende Strafanzeige gestellt habe und daß (wie gesagt), Kleinanzeigen selbst, "dann auch noch" vor diesem Verkäufer gewarnt hatte. Es wurde mir geschrieben als Antwort (ebenfalls im Chat), daß ich u.a. um die von mir nachgefragten, erwünschten Angaben zur Person dieses Verkäufers (die aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht direkt an mich herausgegeben werden dürfen), zu erhalten, ich eine Benachrichtigung zu dieser Angelegenheit an die Verbraucher-Streitplattform der EU (Europäische Gemeinschaft) "erstellen" könne. Das habe ich dann auch unmittelbar getan. Inzwischen hat PayPal meinen Account, dessen Guthaben immer bei + / - Null stand, auf knapp minus 140 EUR gesetzt und mir dazu mitgeteilt bzw. mich aufgefordert, auf mein PayPal-Guthaben durch Einzahlung wieder auszugleichen. Einige Zeit später ließ sich dann noch in den verschachtelten Untermenüs von PayPal lesen, daß ich u.a. keine Angaben zum Fall gemacht hätte bis zu einem von PayPal festgesetzten Datum und man deshalb zu Gunsten des Verkäufers entschieden habe. Ich schrieb dazu (wieder im PayPal-Chat) und auch als Beschwerde über PayPal, daß ich alle Angaben die ich machen konnte, gemacht hatte (fristgemäß und umgehend, in meiner ersten Chatnachricht) und es unsinnig sei zu behaupten, ich hätte mich nicht zum Fall geäußert. Des Weiteren blieb mir Paypal bis heute die Antwort auf meine Fragen schuldig, warum sie zwar empfehlen, daß man (z,B.) sich an die EU-Verbraucherstreitplattform wenden könne / solle, aber (so dort aktuell zu meinem Fall als Information hinterlegt), man auf die Reaktion von PayPal warte (nachdem dieser Fall an Paypal von dieser Streitplattform) weitergereicht wurde. Seit Wochen keinerlei Reaktion / Antwort von PayPal. Wieso (außerdem) PayPal es bevorzugt, Beihilfe zum Betrug (wider besseren Wissens) zu leisten, in dem es die von Kleinanzeigen generierte Warnemail zum betrügerischen Verkäufer (offenbar) als Bewertungsinformation in meinem Fall ebenso ignoriert, wie meine Frage, ob denn Paypal schon mal versucht habe, sich das Geld vom Betrüger, (anstatt von mir, dem Betrogenen ) zurückzuholen. Wie gesagt, für PayPal ist dieser Fall mit der Falsch-Entscheidung zu Gunsten des Betrügers vollständig abgeschlossen. Ich habe inzwischen dennoch mein PayPa-Guthaben per Banküberweisung i.H. meines, von PayPal, künstlich schlechtgestellten Guthaben-Accounts auf nunmehr wieder + / - Null aufgefüllt. PayPal hat es versäumt die ihnen von mir zur Verfügung gestellten, im Rahmen des mir Möglichen, umfangreichen Informationen zu dem Fall in die Bewertung einfließen zu lassen und stur nach, (welchen auch immer, in jeden Fall zumindest aber offenbar falschen Vorgabekriterien), zu Gunsten des betrügerischen Verkäufers zu entscheiden. Das zeigt mir als Paypal-Nutzer im Ergebnis, daß Paypal nur so lange funktioniert, wie es keine Probleme gibt. Diesbezüglich erlaube ich mir auch noch zum Thema "Käuferschutz" anzumerken, daß (es meiner Meinung nach) dennoch keinen Sinn macht, von Seiten PayPal`s, sich hinter fragwürdigen AGBs zurückzuziehen, die (eben) bei "Geld-Freund-Zahlung"quasi alles und grundsätzlich ausschließen und verweigern, auch, wenn dennoch absolut eindeutig (und ja auch durch Kleinanzeigen per Warn-Email bestätigt), feststeht, das ein Betrug vorliegt. Daraus ergibt sich insgesamt, folgende Änderung in meinem zukünftigen Bezahl-Verhalten bei Käufen in Onlineshops bzw. bei Auktionen: Da PayPal kein ernsthaftes Interesse hat, sich in einer logischen und vernünftigen Art aktiv bei Betrugsfällen mit einzubringen und zur Aufklärung auch nur in minimalster Weise selbst beizutragen, werde ich ab jetzt strikt (wo immer es möglich ist), diesen Bezahldienst als Bezahloption meiden und andere Bezahloptionen wählen. SEPA-Überweisung, Kreditkarte etc. Das stellt für mich keinerlei Problem dar und ist meine Form der Bestrafung für PayPal (als Unterstützer von Betrügern).

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