Die Beschäftigten von Eachnet, der chinesischen Landestochter des Online-Auktionshauses eBay, werfen dem Mutterkonzern Lohnraub und Management-Fehler vor. In einem von rund 100 Mitarbeitern unterzeichneten Brief an eBay-Chefin Meg Whitman wird gedroht, die Zustimmung zu den Aufhebungsverträgen zu verweigern. Das berichtete die Hongkonger Tageszeitung 'South China Morning Post' (Dienstagsausgabe), der das Schreiben vorliegt.
Die Mitarbeiter sollen von Tom Online, der das Auktionsgeschäft des US-Unternehmens in China übernimmt, neue Arbeitsverträge erhalten.
Die Eachnet-Beschäftigten erhalten im Vergleich zu den Belegschaften anderer US-Konzerne in China ein relativ geringes Gehalt. Das sollte jedoch mit der Ausgabe von Aktienoptionen ausgeglichen werden, die damit von der Belegschaft als fester Lohnbestandteil betrachtet werden. In den Aufhebungsverträgen heißt es allerdings, dass die Optionen binnen 90 Tagen vom 20. Dezember 2006 an gezogen werden müssen, wenn sie nicht verfallen sollen.
"Wir haben in den Aktienoptionen eine Möglichkeit gesehen, die Differenz zwischen unseren Löhnen und den Durchschnittsgehältern auszugleichen. Wenn sie uns nun weggenommen werden, sehen wir uns unseres Einkommens beraubt", schreiben die Beschäftigten.
Sie werfen dem Management Eachnets außerdem Fehler vor. "Viele von uns haben in den letzten Jahren hart gearbeitet und eine Reihe von Änderungen in der häufig unzulänglichen Unternehmensführung in China erlebt", heißt es in dem Brief. Nun werde das Unternehmen aufgelöst. "Es liegt auf der Hand, dass Eachnet mit dem Übergang in das Joint Venture mit Tom faktisch geschlossen wird." Das größte Risiko hätten dabei nicht die Verantwortlichen in der Firmenleitung sondern die Belegschaft zu tragen.
eBay kündigte im Dezember an, sein schwächelndes Auktionsgeschäft mit Tom Online zusammenzuschließen. Eachnet verfügte zuletzt über einen Marktanteil von 29,1 Prozent. Der Konkurrent Alibaba.com konnte 67,3 Prozent erobern. Laut Linda Liu, Sprecherin von eBay China, sei man bestrebt sicherzustellen, dass den Beschäftigten durch die Transaktion keine Nachteile entstünden.
Quelle: www.de.internet.com
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