Das DVB-H Pilotprojekt der vier Mobilfunkbetreiber E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das gaben die Konzerne heute in Berlin bekannt. Drei Monate hatten die vier Netzbetreiber seit Ende Mai Berlin, Hamburg, Hannover und München in einer ersten Testphase mit einem TV-Programm in dem Standard versorgt. "Nun sind Bund und Länder sowie in erster Linie die für die Vergabe der Frequenzen verantwortlichen Landesmedienanstalten gefragt, eine schnelle Umsetzung des Dienstes und eine breite Markterschließung zu ermöglichen", heißt es heute in Berlin in einer gemeinsamen Erklärung.
Mobilfunk-Provider Debitel hatte Ende Mai sein Angebot für Handy-Fernsehen nach dem konkurrierenden DMB-Standard gestartet. Medienrechtler gehen von einer friedlichen Koexistenz" bei DVB-H, DMB, DXB & Co aus.
Insgesamt standen für den Probelauf der Netzbetreiber rund 1.000 Testgeräte - Prototypen und Vorseriengeräte unterschiedlicher Hersteller - zur Verfügung. Die Betreiber: "Die technische Betriebsplattform lief stabil. Die Zusammenarbeit mit den Programmveranstaltern verlief sehr kooperativ." DVB-H Technik ermöglicht heute erst die Ausstrahlung von TV- und Radioprogrammen auf 16 Kanälen. Künftig will man bis zu 40 Programme ausstrahlen. Interessant für die Betreiber ist auch die künftig mögliche Verbindung von DVB-H und GPRS/UMTS-basierten Mobilfunkanwendungen: Der Rückkanal über die Mobilfunk-Datennetze soll es beispielsweise ermöglichen, neue interaktive Programmformate zu realisieren und Zusatzinformationen zu einer Sendung bereitzustellen.
Bisher setzen unter anderem BenQ Siemens, Motorola, Nokia, Sagem und Samsung auf die neue Technik. Das angestrebte Betreiberkonsortium von E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone will nach eigenem Bekunden für eine effiziente Frequenznutzung und die rasche Erschließung des Mobile-TV Marktes sorgen. Dabei soll das geplante Gemeinschaftsunternehmen keine eigenen Medieninhalte generieren, sondern vorhandene Fernsehprogramme über das neue Übertragungsnetz bereitstellen und in Zusammenarbeit mit den Programmanbietern neue Formate entwickeln.
"Um ein breites Angebot für Handy-TV in Deutschland entwickeln zu können, muss eine geeignete Netzinfrastruktur aufgebaut und unterhalten werden. Die deutschen Mobilfunknetzbetreiber stehen in den Startlöchern und sind bereit, entsprechende Investitionen in Millionenhöhe vorzunehmen", so ein Sprecher. Hierzu sei es notwendig, dass Sendefrequenzen bundesweit zur Verfügung gestellt werden und ein harmonisierter regulatorischer Rahmen für den Service geschaffen werde.
Gefordert seien zügige Entscheidungen der zuständigen Behörden. So sei beispielsweise in Italien DVB-H bereits kommerziell gestartet worden, in Finnland steht die Einführung kurz bevor. Umso eindringlicher fordern die vier mächtigen Konzern daher eine "medienpolitische Weichenstellung, die eine schnelle Markterschließung beim Handy-TV ermöglicht."
Quelle: www.de.internet.com
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