Die EU-Kommission hat die Bundesnetzagentur aufgefordert, ihre Festlegungen zur Öffnung des VDSL-Netzes der Deutschen Telekom unverzüglich anzuwenden. Das erklärte Viviane Reding, die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin, heute in Brüssel. Der Bit-Stromzugang müsse unabhängig von der eingesetzten Technik (ADSL2, ADSL2+, SDSL und VDSL) für Wettbewerber gewährt werden. Nötig seien "einige letzte Klarstellungen im Interesse der Rechtssicherheit auf dem deutschen Breitbandmarkt", so Reding weiter.
Die Telekom hatte den etwa 3,2 Milliarden Euro teuren Auf- und Ausbau des Netzes immer wieder davon abhängig gemacht, in den ersten Jahren durch Regulierungsferien "Pioniergewinne" erzielen zu können. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, hatte versucht, die Telekom wenigstens teilweise vor den Wettbewerbern zu schützen.
"Ich freue mich, dass der deutsche Regulierer trotz erheblichen politischen Drucks seine Unabhängigkeit unter Beweis gestellt hat", kommentierte Reding. "Zeit ist hierbei ein ganz entscheidender Faktor." Die Zugangsverpflichtung müsste gelten, sobald die neue Infrastruktur fertig ist.
Die Regulierer sehen vor, dass die Deutsche Telekom ihren Konkurrenten die Hochgeschwindigkeits-Datenverbindung zum Kunden mit Übertragungskapazitäten für Breitbanddaten in beide Richtungen ermöglichen muss. Der Preis für diesen Bitstrom-Zugang muss von der BNetzA vorab genehmigt werden.
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