Leserkommentar zum Artikel

Kommt eine zentrale Einwilligungsverwaltung für Cookies?

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) veröffentlichte einen Entwurf einer „Einwilligungsverwaltungs-Verordnung“, mithilfe derer nun eine Alternative zu der aufwendigen Einwilligungs-Praxis ins Leben gerufen werden könnte.

» Artikel lesen


Wieder nicht zuende gedacht...

Beitrag von Peter M.
29.12.2022, 12:53 Uhr

Schon beim Erlass der Cookie-Verordnung war doch klar, dass künftig alle Webseiten mit Bannern um sich werfen. Schön, dass jetzt schon auffällt, dass die Benutzer davon genervt sind. Aber die Verbraucher wollen und müssen geschützt werden. Das heißt: es muss gelesen werden. Die neue Verordnung ist wieder nicht zuende gedacht: Benutzer können sich irgendwo registrieren und bestimmten Diensten zustimmen oder ablehnen. Was nicht bedacht wird: 1. Wie viele Benutzer werden das tun? 2. Wie werden die Benutzer darüber informiert, dass es überhaupt möglich ist? (Durch ein weiteres Banner? *lol*) 3. Es gibt Millionen von Systemen, Anbietern, Diensten, etc. 3a. Wer sollte die alle inkl. der zugehörigen Datenschutzerklärungen in dem zentralen System pflegen? 3b. Welcher Benutzer will all diese möglichen Cookies und Varianten in diesem zentralen System noch überblicken, alles jeweils lesen um dann gezielt zustimmen oder ablehnen zu können? (Wird dann vermutlich wieder pauschal geklickt) 3c. Sobald ein Dienst nicht dabei ist, würde so oder so ein Banner auf der Webseite erforderlich 3d. Wie sollte bei so ein Abgleich der Abgleich zwischen dem zentralen System und den einzelnen Shopsystemen erfolgen 4. Wer soll diesen zentralen Dienstanbieter bezahlen? -> Vermutlich doch wieder die Onlinehändler, die diesen auf ihrer Seite einbinden. Also noch mehr Kosten für die kleinen Händler 5. Wer soll die Implementierung eines solchen zentralen Dienstes in die Webseite bezahlen und warum? Hier bleibt nur entweder der Zwang, dass es genutzt werden muss (siehe Frage 4) oder Freiwilligkeit (welcher Händler würde sich das freiwillig antun, wenn es auch mit bestehendem Banner geht?).

Fazit: Wird ein solcher zentraler Dienst freiwillig, wird kaum ein Händler den Sinn darin sehen dieses auf eigene Kosten einzubinden. Wird es ein Zwang, sind wieder alle kleinen Händler benachteiligt, da hohe Implementierungskosten und vermutlich danach laufende Kosten für den Dienst entstehen.

Vorschlag: Wie wäre es, wenn den Verbrauchern wieder etwas mehr Eigenverantwortung zugetraut wird? Es ist richtig und wichtig, dass all diese Informationen bereitgestellt werden müssen, aber wie wäre es mit einer Pflicht zu einem eindeutig zu benennenden Link im Footer der dann zu einer Seite mit allen rechtlichen Informationen führt, die der Anbieter bereitstellen muss (Impressum, Datenschutz, etc, etc.). Der Verbraucher KANN diesen bei Informationsbedarf dann jederzeit erreichen und sich informieren. Wer es nicht möchte, wird aber nicht durch immer mehr Rechtshinweise genervt, die überall im Shop verteilt werden müssen.

Das wichtigste Bildungsziel: selbständig Denken lernen. © Prof. Querulix (*1946)

Weitere Kommentare zu diesem Artikel

  • Mal wieder was neues. von Stephan Mair, 12.12.2022, 10:33 Uhr

    ja, bitte wieder was neues. Wir haben ja nicht schon genug investiert in den Cookie Banner und in die Energierichtlinien und in Recycling Verträge und in die DSGVO und in Widerusformulare, etc. Jetzt wird es wieder Zeit, mal was neues anzufangen. Eventuell was zentrales, vielleicht mit einer... » Weiterlesen

Kommentar schreiben

© 2004-2025 · IT-Recht Kanzlei