Kinder: brauchen mehr Schutz im Netz

Viele Kinder und Jugendliche sind in Sozialen Netzwerken im Internet nicht ausreichend geschützt. Das ist das Ergebnis der letzten Montag von der Europäischen Kommission vorgestelten EUKidsOnline-Umfrage.
Demnach sind europaweit 77 Prozent der 13- bis 16-jährigen und 38 Prozent der Neun- bis Zwölf-jährigen in Sozialen Netzwerken aktiv. In Deutschland sind es 72 bzw. 27 Prozent. Doch oft sind die Daten der Kinder nicht ausreichend geschützt. Kommissionsvizepräsidentin Neelie Kroes, zuständig für die Digitale Agenda, erläuterte dazu: “Diese Kinder setzen sich großen Gefahren aus und sind leichte Beute für Stalking und Grooming." In Deutschland hat ein Fünftel der Kinder ein öffentliches Profil, das für jeden Internetnutzer einsehbar ist, europaweit sogar jedes vierte Kind.
Kroes schlägt konkrete Maßnahmen vor: "Alle Betreiber Sozialer Netze sollten daher umgehend dafür sorgen, dass die Profile Minderjähriger grundsätzlich nur für ihre bestätigten Kontakte zugänglich und für Suchmaschinen nicht erreichbar sind." Das von deutschen Kindern am häufigsten genutzte Netzwerk SchülerVZ hat eine entsprechende Selbstverpflichtung bereits unterzeichnet.
Die Befragung in Deutschland ergab, dass jedes dritte Kind ein Profil im SchülerVZ hat. In den meisten anderen europäischen Ländern ist Facebook das beliebteste Netzwerk. Drei Viertel der deutschen Kinder wissen, wie sie ihre Privatsphäre-Einstellungen im SchülerVZ ändern können. Problematisch ist die Lage bei den Elf- und Zwölf-jährigen: Hier wissen knapp 40 Prozent nicht, wie sie die Einstellungen verändern oder einen Nutzer blockieren können. Der Umgang der Eltern mit den Aktivitäten der Kinder ist ebenfalls verbesserungswürdig: 37 Prozent der Eltern in Deutschland verbieten ihren Kindern die Nutzung Sozialer Netzwerke, allerdings mit wenig Erfolg. Über die Hälfte der 16-jährigen umgehen die elterlichen Verbote.
In 25 europäischen Ländern wurden für die Studie insgesamt 25.000 Kinder und Jugendliche zu ihren Aktivitäten im Internet befragt.
Mehr Informationen finden Sie in der vollständigen Pressemitteilung.
Quelle: PM der EU-Kommission
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