Leserkommentare zum Artikel

Etsy und seine AGB-Reform: eine Tragödie in 4 Akten

Das E-Commerce-Portal Etsy, das vor allem Verkäufern von Handgemachtem eine Absatzplattform bieten will, hat es sich jüngst zur Aufgabe gemacht, die rechtlichen Grundpfeiler eines jeden Nutzershops zu reformieren. Ein neuartiges AGB-Baukastensystem soll Händlern die Einbeziehung vermeintlich rechtssicherer Klauseln ohne die Notwendigkeit einer Beauftragung von Rechtsexperten ermöglichen und gleichzeitig einen transparenten und verständlichen rechtlichen Rahmen für die Käufer schaffen. Leider zeigt das Beispiel Etsy jedoch eindrucksvoll, dass in Rechtsfragen guter Wille allein selten ausreicht. Vielmehr scheint Chaos vorprogrammiert, wenn ein amerikanisches Unternehmen ohne versierte Rechtsabteilung eigenmächtige Übergriffe auf das deutsche AGB-Recht verübt...

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Klar können wir unsere AGB´s behalten aber...

Beitrag von Lisi
21.03.2016, 17:43 Uhr

nur mit einem Ranking-Verlust. Händler mit der AGB von Etsy werden bevorzugt behandelt....

So steht es geschrieben! Wie es sich auswirkt wird sich dann zeigen....

Wie viele unprofessionelle Händler dort sind zeigt sich an der Reaktion. Das scheint kaum einer zu realisieren.

Antwort

Beitrag von IT-Recht Kanzlei
21.03.2016, 11:09 Uhr

Hallo, vielen Dank für Ihren Kommentar. 

Auf die von etsy bereitgestellte Möglichkeit, die bisherigen AGB weiter zu verwenden, weist das Fazit unseres Beitrags hin. Dort heißt es:

„Der einzige Lichtblick und möglicherweise auch das alleinige Mittel zur Verhinderung einer kollektiven Abwanderung etablierter Etsy-Händler ist, dass bereits bestehende Shops bei Nichtgefallen ihre bisherigen AGB beibehalten und sich dem neuen risikogarantierten System sollen entziehen können.“

Dennoch ist das AGB-Layout von etsy allgemeingültig für alle Verkäufer modifiziert worden, sodass auch bereits bestehende Shops zunächst mit dem neuen System und dem Wegfall der Personalisierungsmöglichkeit konfrontiert werden. Nur, wenn bereits AGB eingebunden waren, sollen diese weiterverwendet werden können.  Die Abkehr von der neuartigen Vorlage kann nach Angaben von etsy (https://www.etsy.com/de/seller-handbook/article/klare-agb-fur-deinen-shop-mit-einem/39972427549) allerdings zu einer Benachteiligung bei der Auffindbarkeit des jeweiligen Shops und der Sichtbarkeit der darin angebotenen Produkte führen..

Stimmt so nicht ..

Beitrag von Klaus
18.03.2016, 21:41 Uhr

Die Aussage "...hob das Unternehmen die bisher gültige AGB-Funktion, die Händlern das Einfügen von eigenen und rechtlich abgesicherten Texten in vorgesehene Felder ermöglichte, auf und führte stattdessen ein neuartiges Baukastensystem ein." stimmt lt. etsy aber nicht.  In dem verlinkten Artikel(!) steht eindeutig: "Wenn du bereits AGB für deinen Shop hast, kannst du diese auch weiterhin benutzen."

DANKE

Beitrag von Lisi
18.03.2016, 19:54 Uhr

Vielen Dank für Ihre schnelle Recherche und dieser Artikel spricht mir aus vollstem Herzen.

Was Etsy sich da wohl gedacht hat? Vermutlich NICHTS aber davon viel...

Etsy wird viele Shopbetreiber verlieren aber die "Schein-Privat-Verkäufer" die eh nie eine AGB`s oder sonstige rechtliche Dinge gesehen haben werden davon profitieren. Ganz vorne dabei und an der Steuer vorbei.

Mich nervt diese unprofessionelle Art und Weise nur noch an. Ist genau so wie bei DaWanda. 

Es soll jedoch Leute geben, die nicht nur Ihren Namen tanzen können. Wer will schon immer dieses "Ach wir sind so toll Gelaber" ? Hier geht es um Geld... nicht wenig Geld. Ich sehe einen Börsencrash von Etsy jetzt schon. Da müssen doch nur Menschen arbeiten, die sich ständig selbst beweihräuchern. 

P. S. : Sehr schöner Artikel von Phil Salewski ! 

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