IT-Recht Kanzlei
Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie uns:
IT-Recht Kanzlei
Kanzlei Keller-Stoltenhoff, Keller
Alter Messeplatz 2
Tel.: +49 (0)89 / 130 1433-0
Fax: +49 (0)89 / 130 1433-60
E-Mail: info@it-recht-kanzlei.de

Protokollierung: von Zugriffen auf Webseiten

27.07.2009, 11:33 Uhr | Lesezeit: 2 min
Protokollierung: von Zugriffen auf Webseiten

Die Frage, ob bzw. wie lange IP-Adressen von Webseitenbetreibern gespeichert werden dürfen, wird von der Rechtsprechung bislang unterschiedlich beantwortet. Inzwischen hat auch das Bayerische Staatsministerium des Innern seine diesbezügliche Rechtsauffassung in dem nachstehend wiedergegebenen Schreiben vom 1. Oktober 2008 (gerichtet an die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherung e.V.) mitgeteilt:

"Anlässlich der Urteils des Amtsgerichts Berlin-Mitte vom 27.03.2007 (Az: 5 C 14/06) und des Landgerichts Berlin vom 06.09.2007 (Az: 23 S 3/07) wird derzeit diskutiert, inwieweit die Speicherung von IP-Adressen beim Aufruf behördlicher Internetseiten zulässig ist. Zu Ihrer Frage, welche Daten künftig bei zugriffen auf Webseiten von Behörden der Bayerischen Staatsverwaltung gespeichert werden, teilen wir Ihnen im Einvernehmen mit der Staatskanzlei und den Staatsministerien Folgendes mit:

1.    Die Zulässigkeit der Speicherung von IP-Adressen beim Aufruf von Webseiten  bayerischer Behörden richtet sich nach § 15 TMG. Nach § 15 Abs. 1, 4 und 8 TMG ist die Erhebung personenbezogener Daten ur zur Ermöglichung der Inanspruchnahme von Telemedien, zu Zwecken der Abrechnung oder dann zulässig, wenn Anhaltspunkte dafür bestehen, dass entgeltliche Leistungen nicht oder nicht vollständig vergütet werden sollen. § 15 TMG verbietet also die Speicherung von IP-Adressen für andere Zwecke, da sie unter Umständen einen bestimmten Nutzer zugeordnet werden können und damit personenbezogene Daten sind.

2.    Für die Speicherung von IP-Adressen aus Sicherheitsgründen ist von Folgen-dem auszugehen: Das TMG enthält hierfür keine Regelung. Die Vorschriften des Telekommunikationsgesetzes (§ 100 Abs. 1 i.V.m. § 109 Abs. 1 TKG) sind nicht anwendbar. Somit muss auf die Generalklausel des Art. 7 BayDSG zu-rückgegriffen werden (vgl. S. 28 f. der Orientierungshilfe des Bayerischen Lan-desbeauftragen für den Datenschutz zu Datenschutzfragen des Anschlusses von Netzen der öffentlichen Verwaltung an das Internet, abrufbar unter http://www.datenschutz-bayern.de). Es ist daher eine Speicherung der IP-Adressen sieben Tage lang als technische Vorkehrung zum Schutz der Daten-verarbeitungssysteme gegen unerlaubte Zugriffe zulässig, allerdings nicht auf den Webservern beim Zugriff auf bestimmte Behördenseiten, sondern auf den am zentralen Internetübergang betriebenen Sicherheitseinrichtungen (z.B. Firewall). Damit können Störungen erkannt, eingegrenzt und beseitigt werden, um sich künftig gegen unerlaubte Zugriffe zu schützen. Nach Ablauf der sieben Tage ist, um eine personenbezogene Speicherung auszuschließen, die weitere Speicherung der IP-Adresse nur verkürzt (z.B.  begrenzt auf die ersten drei Bytes) zulässig.

3.    Geschäftsstatistiken dürfen nur unter Verwendung der verkürzten IP-Adresse erststellt werden."

Quelle: GDD-Mitteilungen

Tipp: Sie haben Fragen zu dem Beitrag? Diskutieren Sie hierzu gerne mit uns in der Unternehmergruppe der IT-Recht Kanzlei auf Facebook.

Bildquelle:
© czardases - Fotolia.com

Link kopieren

Als PDF exportieren

Drucken

|

Per E-Mail verschicken

Zum Facebook-Account der Kanzlei

Zum Instagram-Account der Kanzlei

1 Kommentar

R
Rechtssuchender 28.07.2009, 16:28 Uhr
Wie wird der Zugriff bemerkt?
Guten Tag! Schon seit längerem beschäftigt mich die Frage, wie eigentlich das rechtswidrige Downloaden technisch bemerkt wird. Ich stelle mir immer eine Alarmglocke vor, die ertönt, sobald jemand etwa einen Song urheberrechtswirdrig downlädt. Aber wie funktioniert dies wirklich? Es wäre schön, wenn Sie dazu vielleicht einmal einen Artikel verfassen könnten. Vielen Dank im Voraus!

weitere News

Österreichische Datenschutzbehörde: Die Verwendung von Google Analytics ist unzulässig
(31.05.2022, 16:13 Uhr)
Österreichische Datenschutzbehörde: Die Verwendung von Google Analytics ist unzulässig
Österreichische Datenschutzbehörde: Nutzung von Google Analytics ist datenschutzwidrig
(14.01.2022, 11:49 Uhr)
Österreichische Datenschutzbehörde: Nutzung von Google Analytics ist datenschutzwidrig
Google Analytics 4 möglichst datenschutzkonform nutzen: Handlungsanleitung der IT-Recht Kanzlei + neue Datenschutzklauseln
(18.08.2021, 11:58 Uhr)
Google Analytics 4 möglichst datenschutzkonform nutzen: Handlungsanleitung der IT-Recht Kanzlei + neue Datenschutzklauseln
Zahlreiche Anhörungsverfahren wegen Google Analytics: Rechtsfehlerhafte Verwendung im Visier der Datenschutzbehörden
(10.08.2020, 13:59 Uhr)
Zahlreiche Anhörungsverfahren wegen Google Analytics: Rechtsfehlerhafte Verwendung im Visier der Datenschutzbehörden
LfDI Rheinland-Pfalz: Google Analytics nur mit Einwilligung zulässig, Untersagungsanordnungen wurden bereits erlassen!
(08.04.2020, 09:16 Uhr)
LfDI Rheinland-Pfalz: Google Analytics nur mit Einwilligung zulässig, Untersagungsanordnungen wurden bereits erlassen!
Google Analytics ohne Cookies nutzen: Handlungsanleitung und Risikoanalyse
(25.10.2019, 08:24 Uhr)
Google Analytics ohne Cookies nutzen: Handlungsanleitung und Risikoanalyse
Kommentar
verfassen
Ihre Meinung zu unserem Beitrag.
* mit Sternchen gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder
speichern

Vielen Dank für Ihren Kommentar

Wir werden diesen nach einer kurzen Prüfung
so schnell wie möglich freigeben.
Ihre IT-Recht Kanzlei
Vielen Dank!

Ihr Kommentar konnte nicht gespeichert werden!

Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Ihre IT-Recht Kanzlei
Vielen Dank!

Kontakt:

IT-Recht Kanzlei

Alter Messeplatz 2
80339 München

Tel.: +49 (0)89 / 130 1433 - 0
Fax: +49 (0)89 / 130 1433 - 60

E-Mail: info@it-recht-kanzlei.de

© 2004-2024 · IT-Recht Kanzlei