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Hinweis: Auch bei B2B-Geschäften ist in Frankreich Warenangebot im Onlineshop zwingend Vertragsangebot

03.07.2012, 16:45 Uhr | Lesezeit: 2 min
Hinweis: Auch bei B2B-Geschäften ist in Frankreich Warenangebot im Onlineshop zwingend Vertragsangebot

Hinweis: Interessante weiterführende Informationen zum Thema hat die IT-Recht Kanzlei in ihrem Beitrag "Frankreich E-Commerce (AGB)" veröffentlicht.

Wie in der News zum Zustandekommen von Fernabsatzverträgen dargelegt wurde , ist nach französischem Recht (Article 1369-4 code cvil) das Warenangebot in einem Onlineshop bereits als verbindliches Vertragsangebot und nicht nur als bloße Einladung zu einem Vertragsangebot anzusehen. Dies gilt grundsätzlich auch für B2B-Geschäfte und kann nicht durch AGB des Onlinehändlers abbedungen werden.

Im französischen bürgerlichen Recht (Code Civil)  ist als eine Art Sonderrecht  festgelegt, dass das Warenangebot in einem Onlineshop bereits als verbindliches Vertragsangebot anzusehen ist.

Article 1369-4 Code Civil
Quiconque propose, à titre professionnel, par voie électronique, la fourniture de biens ou la prestation de services, met à disposition les conditions contractuelles applicables d'une manière qui permette leur conservation et leur reproduction. Sans préjudice des conditions de validité mentionnées dans l'offre, son auteur reste engagé par elle tant qu'elle est accessible par voie électronique de son fait.
L'offre énonce en outre :
1° Les différentes étapes à suivre pour conclure le contrat par voie électronique ;
2° Les moyens techniques permettant à l'utilisateur, avant la conclusion du contrat, d'identifier les erreurs commises dans la saisie des données et de les corriger ;
3° Les langues proposées pour la conclusion du contrat ;
4° En cas d'archivage du contrat, les modalités de cet archivage par l'auteur de l'offre et les conditions d'accès au contrat archivé ;
5° Les moyens de consulter par voie électronique les règles professionnelles et commerciales auxquelles l'auteur de l'offre entend, le cas échéant, se soumettre

Mit der Bestellung des Kunden kommt so bereits ein Vertrag zustande. Dies hat praktische Folgen für den Onlinehändler wie in der o.g. News dargestellt wurde.

Diese Rechtslage gilt nach französischem Recht im Grundsatz auch für Fernabsatzverträge zwischen einem Onlinehändler und einem gewerblichen Kunden (sog. B2B-Geschäfte). Der Onlinehändler kann zwar bei  B2B-Geschäftem in seinen AGB bestimmte  Informationspflichten  (Ziffer 1 -5 des Art 1369-4) abbedingen, er kann aber nicht den Grundsatz abbedingen, dass das Warenangebot in seinem Onlineshop bereits als verbindliches Vertragsangebot angesehen wird.

Article 1369-6 Code Civil 
Il est fait exception aux obligations visées aux 1° à 5° de l'article 1369-4 et aux deux premiers alinéas de l'article 1369-5 pour les contrats de fourniture de biens ou de prestation de services qui sont conclus exclusivement par échange de courriers électroniques.
Il peut, en outre, être dérogé aux dispositions de l'article 1369-5 et des 1° à 5° de l'article 1369-4 dans les conventions conclues entre professionnels. [Unterstreichungen durch den Autor]

Dies gilt es bei Fernabsatzverträgen nach französischem Recht zu bedenken.

 

Tipp: Sie haben Fragen zu dem Beitrag? Diskutieren Sie hierzu gerne mit uns in der Unternehmergruppe der IT-Recht Kanzlei auf Facebook.

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