BREKO begrüßt niedrigere Mobilfunkentgelte - E-Plus-Vorschlag von fünf Cent je Minute ist angemessen
Der Bundesverband Breitbandkommunikation sieht Bewegung in der Diskussion um die Entgelte, die Festnetzbetreiber für die Übergabe von Gesprächen in Mobilfunknetze entrichten müssen. Pünktlich zum Ablauf der von der Bundesnetzagentur gesetzten Frist für eine Stellungnahme zum entsprechenden Entwurf einer Regulierungsverfügung hat E-Plus heute eine Kostenrechnung unterbreitet. BREKO fordert in seiner eigenen Stellungnahme eine deutliche Absenkung der aktuell unverhältnismäßig hohen Entgelte. Die 12,4 Cent bzw. 11 Cent (je nach Mobilfunkunternehmen), die Festnetzgesellschaften für die Übergabe von Gesprächen derzeit zahlen, sind den BREKO-Mitgliedern schon lange ein Dorn im Auge. "Angesichts der mittlerweile sehr niedrigen Preise für Mobilfunkgespräche im Endkundenbereich sind diese Größenordnungen utopisch. Wir subventionieren so schon zu lange die Geschäftsmodelle der Mobilfunkbetreiber," erklärt BREKO-Präsident Peer Knauer.
E-Plus rechnet vor, dass in den Netzen der großen Anbieter bei der Übernahme von Festnetzgesprächen Kosten von 4,95 Cent je Minute entstehen – eine Feststellung, die sich exakt mit den Erklärungen des BREKO deckt. Der Verband hält seit langem Entgelte von 5 Cent für angemessen. In seinem eigenen Netz berechnet E-Plus die Kosten mit 9,04 Cent. Ob der relativ große Abstand zu den Kosten der anderen Betreiber gerechtfertigt ist, sei dahingestellt, so BREKO-Präsident Peer Knauer. Aber eine Spreizung der Entgelte zwischen kleinen und großen Mobilfunkbetreibern hält er für legitim, angesichts des späteren Markteintritts von E-Plus und O2.
Knauer spricht sich für eine zügige Absenkung aus. Alles andere dürfte nicht die Zustimmung der EU-Kommission finden, vermutet er. Auch die Bundesnetzagentur hatte mit einer strengen ex ante-Regulierung gedroht, falls die Vorschläge der Mobilfunker unter den Erwartungen bleiben würden. Ein Zeithorizont von zwei Jahren bis 2008 ist nach Ansicht des BREKO-Präsidenten realistisch und die Absenkung auf dann 5 Cent erforderlich, um eine wirtschaftlich vertretbare Größenordnung zu erreichen. Das Beispiel Österreich habe bewiesen, dass eine Verlängerung dieses Absenkungspfades nicht die Gnade der Kommission findet. Die von den Mobilfunkern in der Alpenrepublik angestrebte Frist bis 2011 wurde um 3 Jahre verkürzt – das Entgelt muss dann auf 6,79 Cent je Minute gesenkt worden sein.
Quelle: PM des Bundesverband Breitbandkommunikation e. V.
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